15 Jahre Heilwissen

In der Oststeiermark, um genau zu sein, in der Heiltherme Bad Walterdorf, ist die Gesundheit aus der Region zu Hause. Denn in die TSM®, die Traditionell steirische Medizin, werden die Heilwirkung der regionalen Produkte nach wissenschaftlichen Erkenntnissen in unterschiedliche Behandlungen gepackt. Silvia Stumpf, langjährige Mitarbeiterin der TSM®-Gesundheitsoase, erzählt von den Anfängen der TSM® und ihrer Liebe zu Kräutern, die die Basis des gesamten Angebotes sind.  


„Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nahe liegt?“, bringt Silvia Stumpf den Kern der „Traditionell Steirischen Medizin“® (TSM®) auf den Punkt. Sie ist seit 1997 in der Heiltherme Bad Waltersdorf als Masseurin tätig und hat die Ausbildung zur Diplomierten Kräuterpädagogin absolviert. Die Vorliebe für Kräuter wurde ihr bereits in die Wiege gelegt – was auch tatsächlich wörtlich gemeint ist. „Bei meiner Geburt ging alles sehr schnell, da ging sich der Weg ins Krankenhaus nicht mehr aus. Ich bin daher auf einer Wiese vor meinem Elternhaus auf die Welt gekommen“, erzählt sie von ihrem ungewöhnlichen Geburtsort. Schon als Kind hat sie viel über Kräuter gelernt. „Ich bin auf einer Landwirtschaft mit großem Garten aufgewachsen und meine Oma hatte das Motto: Wir leben in der Natur, mit der Natur und auch von der Natur. Wir haben selbst Salben angerührt und natürlich die Kräuter zum Kochen verwendet.“ 

Bewahrung des alten Heilwissens
Heute bereitet die Diplomierte Kräuterpädagogin in der TSM®-Gesundheitsoase der Heiltherme Bad Waltersdorf die Cremes und Öle zu und erinnert sich auch noch gut an die Anfänge der TSM® vor 15 Jahren: „In unseren oststeirischen Kräutern, aber auch in den Äpfeln, Kürbissen und sogar in den Specksteinen, die im nahen Rabenwald abgebaut werden, verbirgt sich eine immense Heilwirkung. Noch dazu hat sich über Jahrhunderte ein Heilwissen entwickelt, das uns von unseren Vorfahren mündlich überliefert wurde“, verweist Stumpf u. a. auf Paracelsus und Hildegard von Bingen. „All das wollten wir mit modernen, wissenschaftlichen Erkenntnissen kombinieren und unseren Gästen weitergeben und so ist die TSM® entstanden.“
Um Transparenz zu gewährleisten, wurden klare Kriterien definiert. Zu diesen zählen, dass die Hauptzutaten von Familienbetrieben aus der Nachbarschaft stammen, saisonal und natürlich sind. Die Kräuter für die TSM®-Gesundheitsanwendungen werden selbst gepflückt und zu Ölen/Cremes verarbeitet.

 
Vom Apfel bis zum Speckstein
Die erste TSM®-Massage war 2006 die „Apfel-Entschlackungsmassage“. Der Apfel ist ein typisch oststeirisches Produkt und wirkt über die Haut aufgenommen entschlackend. Gemeinsam mit entzündungshemmendem Leinöl ist das eine ideale Basis für eine Massage.
„Wir haben dann auch die TSM®-Magische 8-Kürbisölmassage entwickelt, bei der mit speziellen 2- und 3-dimensionalen Achterbewegungen alle Gelenke mobilisiert und die Muskeln entspannt werden.“ Diese wurde 2014 mit der höchsten Auszeichnung für Wellnessinnovationen in Europa, dem „European Health & Spa Award“, ausgezeichnet und die Wirkung wurde auch über eine Studie mit 100 Probanden erfolgreich bestätigt.

Hochwertige Zutaten sind die Basis
Für das TSM®-Kürbisöl werden Kürbisöl von der Ölmühle Fandler aus Pöllau, Kürbisextrakt aus dem Fruchtfleisch, Oliven- und Mandelöl verwendet. Stumpf erläutert: „Wie alle TSM®-Cremes und Öle mischen wir auch dieses Öl selbst. Ganz wichtig ist dabei, dass man hochwertige Zutaten verwendet, sauber arbeitet und auf die richtige Temperatur achtet. Bei zu großer Hitze verlieren manche Inhaltsstoffe ihre Wirkung.“ 
Eine weitere Eigenentwicklung ist die TSM®-Specksteinmassage mit hausgemachtem Honig-Kräuteröl – Specksteine gelten als das „Infrarot der Steinzeit“. Der Speckstein ist der weichste Stein der Welt, leitet die Wärme sehr gut und kühlt nicht unter Körpertemperatur ab. Die Specksteine kommen dabei vom Rabenwald, auf dem sich unweit der Heiltherme Bad Waltersdorf das zweitgrößte Talk-Abbaugebiet Europas befindet.
Großer Wert wird auch auf die Saisonalität gelegt. „Im Frühling steht die Brennesel im Fokus, im Sommer wird eine Massage mit Rosenbalsam angeboten“, nennt Stumpf zwei Beispiele und verrät: „Für den Herbst 2021 arbeiten wir an Spezialbehandlungen rund um das Thema Kräuter.“ 
 
Kräuter mit allen Sinnen erleben
Das Interesse der Gäste an den TSM®-Behandlungen war von Anfang an groß. „Wir haben dann auch begonnen, TSM®-Workshops und Kräuterwanderungen anzubieten, um den Gästen die Arbeit mit den Kräutern näher zu bringen. Es macht zum Beispiel einen großen Unterschied, wann Kräuter gesammelt werden. Das Johanniskraut hat eine deutlich höhere Heilkraft, wenn es zu Mittag an einem sonnigen Tag gepflückt wird. Wurzeln sammelt man eher in der Nacht, weil in der Nacht die Kraft wieder in die Erde zurückgeht“, so Stumpf. „Bei den Kräuterwanderungen spaziere ich mit den Gästen zu unserer Kräuterwiese in der Quellenoase, dort wachsen vom Gänseblümchen über den Rotklee und die Schafgarbe bis hin zum Spitzwegerich die unterschiedlichsten Kräuter, die dann mit allen Sinnen erlebt werden können.“ 
Als persönliches Lieblingskraut nennt Stumpf das Johanniskraut. „Johanniskraut ist so vielfältig einsetzbar, mir selbst hat es nach meinem Bandscheibenvorfall sehr gut geholfen.“
 

Kräuterpädagogin Silvia Stumpf

Je frischer, desto geschmackvoller
Über die Jahre begann man in der Heiltherme Bad Waltersdorf auch, die TSM® auf andere Bereiche zu erweitern, wie zum Beispiel bei der Kulinarik. Hier wurde von Anfang an mit hochwertigen Zutaten von Familienbetrieben aus der Nachbarschaft gearbeitet. Küchenchef Peter Jungbauer: „In der Oststeiermark hat man das große Glück, dass man Top-Produkte direkt aus der Nachbarschaft beziehen kann.“ Die Forelle kommt vom Fischereibetrieb Kulmer in der Haslau, das Kürbiskernöl von der Ölmühle Fandler in Pöllau, der Frischkäse von der Hofmolkerei Thaller in Bad Waltersdorf und der Salat vom Dachriegelhof in Bad Blumau – im Winter der Chinakohl, im Frühling der Rucola und im Sommer der Kopfsalat. Neben der Regionalität wird in der TSM®-Kulinarik auch die Saisonalität großgeschrieben. Für Jungbauer steht außer Frage: „Je frischer ein Lebensmittel ist, desto mehr gesunde Inhaltsstoffe enthält es. Und außerdem schmeckt es einfach besser.“
Wie in der TSM®-Gesundheitsoase gilt auch für die TSM®-Kulinarik, dass die Hauptzutaten aus der Nachbarschaft stammen, was in der Speisekarte transparent gemacht wird. Es wird kein Glutamat verwendet und ausschließlich mit natürlichen bzw. traditionellen Gewürzen gearbeitet.
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c Alle Fotos Heiltherme Bad Waltersdorf