Sommerhitze trifft Hitzewallungen. Wenn glühende Sommerhitze die Temperaturen in die Höhe treibt, sind Wechselbeschwerden mit Hitzewallungen und Schweißausbrüche besonders störend. Isoflavone, wertvolle sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, können die unangenehmen Symptome lindern.
Laut einer Studie von GfK Austria leiden 43 Prozent der Frauen zwischen 45 und 55 Jahren unter Wechselbeschwerden. Bei den 51- bis 55-jährigen sind es sogar 60 Prozent. Neben Stimmungsschwankungen, Motivations- und Antriebslosigkeit, Libidoverlust und Kopfschmerzen gehören Hitzewallungen zu den häufigsten Symptomen – immerhin 80 Prozent aller Frauen in der Menopause haben damit zu kämpfen. (1) Und das ist gerade an heißen Sommertagen besonders lästig: Denn, wenn es draußen ohnehin schon tropisch ist, kann die innere Hitze zur echten Herausforderung werden. Was also tun, um die hitzigen Gefühle in den Griff zu bekommen?
Sanfte Hilfe aus der Natur
Die Lösung liegt, wie so oft, in der Natur: Isoflavone sind pflanzliche Substanzen, die vor allem in Soja, Hopfen oder dem heimischen Rotklee vorkommen. Sie regulieren sanft die Hormontätigkeit, sind dabei selbst garantiert hormonfrei und können helfen, das natürliche Gleichgewicht des weiblichen Körpers wieder herzustellen. Das bestätigt auch Univ. Prof. Dr. Christian Egarter von der Klinischen Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin an der MedUni Wien: „In Teilen Asiens, in denen relativ viel Soja in der Nahrung verwendet wird, leiden Frauen traditionell weniger unter Hitzewallungen und anderen klimakterischen Beschwerden. Es wird vermutet, dass sie durch die sojareiche Ernährung mehr Isoflavone aufnehmen, die durch die Ähnlichkeit zum Hormon Östrogen den Hormonabfall in der Menopause ausgleichen.“
Wirkung durch Studien belegt
Diese Vermutung lässt sich auch durch Studien untermauern, wie Prof. Egarter betont: „Eine neuere Metaanalyse von hochwertigen Studien belegt eine signifikante Wirkung der Isoflavone. 15 randomisierte, placebokontrollierte, doppelblinde Studien mit einer Dauer zwischen 3 und 12 Monaten wurden in die Berechnung einbezogen. Die Autoren fanden eine Reduktion der Hitzewallungen ohne gravierende unerwünschte Wirkungen.“
Von der Österreichischen Menopausegesellschaft empfohlen
Ein weiterer Aspekt spricht für Isoflavone: ihre Sicherheit. Die wurde in den vergangenen Jahrzehnten ebenso kontrovers diskutiert, wie detailliert untersucht. Sehr viele Studien befassten sich daher in der Vergangenheit mit der Erforschung der biochemischen Aspekte sowie der Sicherheit von Isoflavonen aus Soja und Rotklee – mit eindeutigem Ergebnis, so der Experte: „In den letzten Jahren hat sich die Sicherheit von Isoflavonen immer mehr bestätigt. (4) Daher empfiehlt etwa die Österreichische Menopausegesellschaft bei klimakterischen Beschwerden durchaus auch Isoflavone einzusetzen, bevor eventuell eine Hormonersatztherapie in Betracht gezogen wird.“ (5) Auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bestätigt nach einer umfassenden Risikobewertung die Sicherheit von Isoflavonen: „Selbst bei einer Anwendungsdauer von bis zu drei Jahren traten in den Interventionsstudien keine klinisch relevanten Veränderungen von Brust, Gebärmutter und Schilddrüse auf“, erklärt Prof. Egarter.
Herzfreundlich, vorbeugend gegen Osteoporose und Krebs
Isoflavone sind aber nicht nur sicher und eine sanfte Alternative bei Wechselbeschwerden. Sie entfalten auch darüber hinaus eine gesundheitsfördernde Wirkung. So weisen Isoflavone einen hohen Gehalt an ein- und mehrfach ungesättigten Fettsäuren auf und zeichnen sich dadurch auch als „herzfreundlich“ aus. Auch auf Osteoporose scheinen Isoflavone einen positiven Einfluss auszuüben. Viele Studien zeigen, dass bei Menschen aus Ländern mit hohem Sojakonsum weniger Osteoporose-Fälle auftreten. (7) Und ein weiterer Benefit ist Isoflavonen zuzuschreiben: So ist das Risiko an Schilddrüsenkrebs zu erkranken bei Personen, die regelmäßig Tofu verzehren, um bis zu 55 Prozent herabgesetzt. Ebenso niedrig sind Raten von Prostatakrebs in asiatischen Ländern. Außerdem wurden bei asiatischen Männern höhere Konzentrationen von möglicherweise protektiv wirkenden Isoflavonen in der Prostata gefunden als bei westlichen Studienteilnehmern. „Auch wenn neben dem Sojaverzehr zusätzliche, regionale Ernährungs-, Gesundheits- und Umweltfaktoren bei der Entstehung und Prävention von Krankheiten eine Rolle spielen, können solche Befunde als wichtige Hinweise zu den positiven Auswirkungen einer isoflavonreichen Ernährung auf die Gesundheit gelesen werden“, ist Prof. Egarter überzeugt.